Streuobstwiese Äpfel

Neuigkeiten von unserer Streuobstwiese

Damit die Obstbäume auch in diesem Jahr wieder gedeihen konnten und die Obstwiese als Lebensraum von zahlreichen Pflanzen und Tieren genutzt wird, wurde bereits Anfang des Jahres kräftig angepackt. Auf der Streuobstwiese wurden an ertragsfähigen Bäumen Pflegeschnitte durch einen Fachexperten durchgeführt. Durch den Pflegeschnitt kann immer ausreichend Licht und Luft in die Baumkronen gelangen. Zudem… Weiterlesen »

Streuobstwiesen – ein Habitat für Höhlenbrüter und Nestbauer

Eine Vielzahl an Vogelarten wohnt auf Streuobstwiesen. Einige davon sind sogenannte Höhlenbrüter. Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz, Steinkauz, Wendehals, Grün-, Grau- und Mittelspecht gehören dazu. Sie brüten in den Baumhöhlen alter hochstämmiger Bäume. Aber nur die Spechte zimmern ihre Höhlen selbst. Bequemer machen es sich die anderen Arten, sie ziehen in die verlassenen Bauten ein. Die Spechte klopfen… Weiterlesen »

Blühende Vielfalt

Es summt und brummt auf der Streuobstwiese. Es ist heiß und auf den Wiesen herrscht ein emsiges Treiben im dichten Gras. Fleißige Bienen und Hummeln sind unterwegs und bestäuben die Blüten der Obstbäume, Kräuter und Gräser. Ein wahrer Mikrokosmos offenbart sich dem Besucher. Gerade im Frühling und im Sommer kann man auf den Streuobstwiesen in… Weiterlesen »

Eine echte Rarität

Ein eher unauffälliger Bewohner der Streuobstwiesen ist der Eremit , auch Juchtenkäfer genannt. Der Käfer mit dem wissenschaftlichen Namen Osmoderma eremita lebt versteckt in alten Baumhöhlen gemeinsam mit den Larven. Seinen Zweitnamen verdankt er seinem Lockstoff, der nach Juchtenleder riecht. Die Männchen locken mit dem Duftstoff Weibchen an, die 20 bis 80 Eier in den… Weiterlesen »

Wer hat hier sein Nest gebaut?

Ein verwaistes Vogelnest zeugt von der Lebhaftigkeit der Streuobstwiese im Frühjahr und im Sommer. In den Astgabelungen finden Vögel geeignete Plätze für den Nestbau. Die mächtigen alten Obstbaumstämme geben dem Nest Halt, so dass es nicht herunterstürzen kann und Schutz vor Eindringlingen bietet, wenn im Sommer ein dichtes Blattwerk das Innere der Krone umschließt. Wir… Weiterlesen »

Blütenreich

Mit lila Blüten schmückt der Wiesen-Salbei von Ende Mai bis Ende August die Streuobstwiese. Etwa 40 bis 60 Zentimeter hoch wächst die krautige Staude. Die Blätter verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft. Ihnen wird eine heilsame Wirkung bei Husten und Fieber zugeschrieben. Insekten lieben den Salbei-Nektar und werden wie magnetisch von den Blüten angezogen. Die… Weiterlesen »

Ein Frühlingsbote

Die Obstbäume auf unseren Projektflächen stehen in voller Blüte und auch die Wiese erwacht nach der langen Winterruhe langsam wieder zum Leben. Um die biologische Vielfalt auf der Projektfläche zu beurteilen, haben die Expert*innen den Unterwuchs genau unter die Lupe genommen. Dabei fallen einige Vertreter unter den Wiesenpflanzen besonders auf, denn sie verraten uns viel… Weiterlesen »

Die Obstbäume bekommen einen Pflegeschnitt

Junge und mittelalte Bäume müssen regelmäßig gepflegt werden, damit sie weiter ertragreich und gesund bleiben. Daher ist etwa alle fünf Jahre ein Pflegeschnitt notwendig. Dieser fördert auch das Wachstum der jungen Bäume. Der beste Zeitraum für den Schnitt liegt zwischen Oktober und Februar. Der Schnitt im Winter regt das Wachstum der Bäume an. An sieben… Weiterlesen »

Kleinstrukturen – Unterschlupf für Tiere und Insekten

Eine Fülle an Unterschlupfmöglichkeiten sind um unsere Projektflächen vorhanden: Viele Kleinsäuger wie Fledermäuse und Bilchen (Schlafmäuse) hausen gerne in Spalten und Lücken von Holzstapeln und stehendem Totholz. Trockenmauer sind auch sehr beliebte Rückzugsmöglichkeiten für Kleinsäuger und Insekten. Die Lücken zwischen den losen Steinen bieten genug Raum für Insekten. Kleinstrukturen sind genug vorhanden, da mussten wir… Weiterlesen »

Frisch gemäht

Verfilzt und zugewachsen – so kann man den Zustand des Unterwuchses zu Beginn des Projektes beschreiben. Verarmt an Pflanzenarten durch unsachgemäße Pflege, hat sich im Laufe der Zeit eine sogenannte Fettwiese oder Fettweide entwickelt. Das abgeschnittene Gras wurde als Mulch liegen gelassen und wirkte wie Dünger, so dass immer mehr Nährstoffe in den Boden gelangten.… Weiterlesen »

Ausgangszustand

Die Streuobstwiese befindet sich im „Naturschutzgebiet Limburg“ am Ortsrand des Städtchens Weilheim an der Teck. Das NSG Limburg besteht seit 1990 und umfasst eine Fläche von 161,5 ha dessen Zentrum der Weilheimer Hausberg Limburg darstellt – ein Kegelberg vulkanischen Ursprungs. Auffallend ist die Gliederung der Vegetation: Die Gipfelkuppe ist mit Magerrasen und einigen einzeln stehenden Linden bewachsen. Darunter befindet sich eine Zone mit Buschwald, am Südhang mit Weinbergen, und an den unteren Berghängen ausgedehnte Streuobstwiesen. Charakteristisches Landschaftsbild der Limburg ist eine reich gegliederte Nutzungsstruktur mit  extensiven Streuobstwiesen, Heideflächen, Wald- und Gebüschzonen mit Saumpflanzengesellschaften, feuchten Senken und Bachläufen. In diesem Umfeld befindet sich die Projektfläche, deren südlicher Teil an einen Gewässerbereich anschließt und das insgesamt nach Süden hin geneigt ist. Die Projektfläche verfügt über keinerlei Wirtschaftswege. Insgesamt sind 21 Bäume auf dem Flurstück vorhanden, von denen drei jedoch Waldbäume sind (Rosskastanie, Esche und Ahorn). Die übrigen 18 Obstbäume sind überwiegend Mittelstämme, aber auch einige Hochstämme mit gemischter Altersstruktur. Hochstamm bedeutet, dass die Krone in einer Höhe von 160 cm ansetzt, im Gegensatz zu sog. Mittel- oder Halbstämmen, mit einer Stammhöhe von 80 bis160 cm. Je älter und höher die Obstbäume sind, desto mehr Baumhöhlen und Spalten weisen sie auf, die Vögeln, Fledermäusen und Insekten als Nist- und Rückzugsmöglichkeiten dienen. Es gibt einen Kirsch-, drei Birnen-, sechs Apfel-, zwei Nussbäume und vier Speierlinge. Letztere sind Wildobstbäume, jedoch in dieser Region nicht gebietsheimisch. Die Bestandsdichte ist insgesamt zu hoch, was zu einer unzureichenden Besonnung des Unterwuchses führt. Dies wird sich zukünftig durch die größer werdenden Baumkronen noch verschärfen. Die Rosskastanie als gebiets- und standortfremdes Gehölz sollte entfernt werden, ebenso wie zwei der Speierlinge. Die Walnussbäume stehen zu eng, so dass auch hier der jüngere Baum entnommen werden sollte. Die Waldbäume Esche und Ahorn sollten ebenso entfernt werden wie eine Kirschpflaume (Myrobalane) am östlichen Ende der Projektfläche. Die übrigen Bäume weisen größtenteils Pflegerückstände auf, d.h. ein Jungbaum sollte einen Erziehungsschnitt erhalten, sowie die mittelalten Bäume Pflege- und Revitalisierungsschnitte, um die Lebensdauer zu verlängern. Stehendes Totholz, das als Lebensraum für zahlreiche Insekten, Fledermäuse und Vögel dienen kann ist vorhanden, ebenso wie eine künstliche Nisthilfe. Die Anzahl der Gras- und Holzhäufen auf der Fläche ist zu hoch, weshalb diese entfernt werden müssen. Der Unterwuchs ist durch nicht fachgerechte Pflege an Pflanzenarten verarmt und kann als Fettwiese bzw. Fettweide bezeichnet werden. Das Flurstück wurde bisher gemulcht, d.h. der Grasschnitt wurde nach der Mahd auf der Fläche liegen gelassen bzw. sie wurde unregelmäßig beweidet. Dadurch ist der Nährstoffeintrag sehr hoch und die Fläche eher eine artenarme „Graswüste“. Da kaum Blühpflanzen vorkommen, bietet sie  Insekten nur wenig Nahrung. Für eine Verbesserung der biologischen Vielfalt sollte zunächst der dichte Grasfilz entfernt werden, der ein Aufkommen von Blühpflanzen verhindert, um dann die Wiese auszuhagern. Aushagerung bedeutet den Nährstoffeintrag zu reduzieren und so die Artenvielfalt zu erhöhen, da dann auch Gräser  und Kräuter gedeihen können, die an magere Standorte angepasst sind.  Im vorliegenden Fall ist hierfür eine zweimalige Mahd zu festgelegten Zeitpunkten mit anschließendem Abräumen des Mahdgutes erforderlich. Zudem hat sich durch mangelnde Pflege eine Ruderalvegetation mit naturschutzfachlich unerwünschten Arten, sowie eine hohes Brombeergestrüpp gebildet und einige Bäume weisen Stockausschläge am Hauptstamm auf. Diese Sukzession, die die Wiese zunehmend verschattet,muss durch konsequente Pflege eingedämmt werden. Wünschenswert wäre es, abgängige Bäume als stehendes Totholz und Habitatbäume stehen zu lassen und nötigenfalls die Stabilität durch einen Baumschnitt zu sichern. Die Zahl der Kleinstrukturen ist aufgrund der topographischen Gegebenheiten und heterogenen Bewirtschaftung der umliegenden Fläche groß genug. Ein Anlegen zusätzlicher Elemente wie Totholzhaufen oder Steinwälle ist derzeit nicht sinnvoll.

Prognose

Gebietsfremde Bäume wie Rosskastanie und Speierlinge werden entfernt, ebenso Esche und Ahorn. Durch die Entnahme von Bäumen wird die Wiese besser besonnt. Die verbliebenen Obstbäume befinden sich in einem guten Pflegezustand. Durch das Zurückdrängen der Ruderalvegetation und der Brombeersukzession kann die Flächen deutlich aufgewertet werden. Durch die zweischürige Mahd wird der Unterwuchs ausgehagert und der Artenreichtum der Wiese erhöht.

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Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

An- und Nachpflanzung

Das Pflanzen neuer hochstämmiger, regionaltypischer und resistenter Sorten trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt bei. Die Stammhöhe sollte mindestens 1,80m betragen.

Baumfällungen

Die Entnahme einzelner Bäume in dichten Beständen fördert die Besonnung der verbleibenden Baumkronen und des Unterwuchses. Dies kann die Nahrungsgrundlage vieler in Streuobstwiesen lebender Tierarten und damit die Artenvielfalt erhöhen.

Erziehungsschnitt

Der Erziehungsschnitt dient dem Aufbau eines langfristig stabilen Kronengerüstes und der Entwicklung einer breiten, gut belichteten und zu erntenden Baumkrone. Er findet in den ersten Jahren statt, fördert die Wüchsigkeit und schützt vor Vergreisung.

Pflegeschnitt

In der Regel wird alle fünf Jahre ein Pflegeschnitt an ertragsfähigen Bäumen durchgeführt. Ziel des Pflegeschnitts ist es, ausreichend Licht und Luft in die Baumkrone zu bekommen.

Revitalisierungsschnitt

Altbäume, die lange nicht geschnitten wurden, können durch einen sogenannten Revitalisierungsschnitt (oder Verjüngungsschnitt) bei regelmäßiger Durchführung langfristig erhalten werden.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

Mahd

Mahd heißt immer mähen und abräumen des Mahdgutes von der Fläche. Diese gemähten Wiesen weisen in der Regel eine höhere Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten auf. Um letztere zu schonen, kommen nur Mähgeräte mit einer einstellbaren Höhe von mindestens acht Zentimetern zum Einsatz. Je nach Beschaffenheit der Wiese erfolgt die Mahd einmal (einschürig), zweimal (zweischürig) oder dreimal (dreischürig) im Jahr. Wird das Mahdgut in Ausnahmefällen nicht abtransportiert, kann die Einrichtung eines Komposthaufens vor Ort erfolgen.

In diesem Projekt arbeiten wir zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen mit folgenden regionalen Partnern zusammen:

Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Blühende Streuobstwiesen, von Schafen gepflegte Wacholderheiden und sattgrüne Buchenwälder prägen die Schwäbische Alb und das Vorland. Die Kulturlandschaft zwischen Stuttgart und Ulm, im Herzen Baden-Württembergs, wurde 2009 als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet. Die vielfältige Landschaft bietet nicht nur Fauna und Flora wertvollen Lebensraum, sie ist zugleich auch Lieferant für Rohstoffe wie Alblinsen, Schafswolle, Schnecken, Getreide, Amaranth und vieles mehr.

Weitere Informationen: http://www.nationale-naturlandschaften.de/gebiete/biosphaerengebiet-schwaebische-alb/

Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha und 1,5 Millionen Obstbäumen eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas. Das übergeordnete Ziel des 2012 in Weilheim/Teck gegründeten Vereins ist der Erhalt und die Vermarktung dieser Streuobstlandschaft. Über 240 Mitglieder, darunter z. B. die Landkreise Esslingen, Reutlingen und Göppingen, die Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen, zahlreiche Städte und Gemeinden, sowie Vereine, Initiativen, Bildungseinrichtungen und Betriebe aus den Handlungsfeldern Obst- und Gartenbau, Naturschutz, Tourismus und Produktion machen den Verein durch ihre Kenntnisse und Kompetenzen ebenso vielfältig wie die Streuobstlandschaft.

Das Schwäbisches Streuobstparadies e.V. organisiert und überwacht die durchgeführten Maßnahmen der zertifizierten Naturschutzprojekte im Namen von Nationale Naturlandschaften e. V. in der Projektregion.

Weitere Informationen zum Verein: https://www.streuobstparadies.de/